Short thesis
Description
Beim Datenschutz sind große Technologie-Konzerne wie Facebook, Google oder Amazon wie selbstverständlich zur Projektionsfläche geworden für jede Kritik, die es an moderner Datenverarbeitung nur geben kann. Die Antwort der Europäer darauf ist die neue Datenschutz-Grundverordnung, die Internet-Giganten endlich zu besserem Datenschutz drängen soll. Nächstes Jahr tritt sie in Kraft. Hervorragend – oder? Sicherlich, aber auch Medienunternehmen verarbeiten heute große Datenmengen über ihre Nutzer und müssen sich dabei an genau die Regeln halten, die auch Facebook & Co. umzusetzen haben. Für Datenjournalisten kann das ebenso zum Problem werden wie für datengetriebene Unternehmen, die ihre User tracken und möglichst personalisierte Nachrichten ausspielen.
Der Workshop stellt zunächst die Ergebnisse einer Analyse der EU-Datenschutzgrundverordnung vor, in der die Auswirkungen des neuen Regelwerkes auf den Journalismus untersucht werden. Müssen sich Medienunternehmen um das Recht auf Vergessenwerden kümmern? Und wie könnten sie das neue Recht auf Datenportabilität umsetzen, wonach User ihre Daten zukünftig von einem zum nächsten Anbieter mitnehmen können? Die Autoren beantworten solche Fragen thesenartig und präsentieren anhand eines eigens entwickelten Beispiels, wie moderner Datenschutz innovativ in journalistische Angebote eingebunden werden kann. Anschließend soll mit den Teilnehmern erarbeitet werden, wie man diese Regeln in der Praxis umsetzt, eigene Privacy-Einstellungen erarbeitet werden, um am Ende ein gemeinsames Workshop-Ergebnis zu präsentieren. Denn: Auch wenn Datenschutz zunächst als Spielverderber im Innovationswettbewerb wahrgenommen werden dürfte, bieten sich bei näherer Analyse unzählige Möglichkeiten, das eigene Produkt innovativ und trotzdem datenschutzgerecht zu gestalten.